Hand-Auge Koordination

iWatch Concept von Todd Hamilton

Ich hab einen ziemlich klaren Grund, warum ich kein Armband trage – darunter schwitzt man. Ich würde deshalb definitiv nicht aufstehen. Denn ich bin froh, dass ich meine Armbanduhr los bin und durch mein Smartphone ersetzen konnte. Zudem hat sich bei mir im Tagesverlauf bemerkbar gemacht, dass mein Handgelenk je nach Außentemperatur dicker oder dünner geworden ist. Es gibt Gründe dafür, warum Armbänder in der Regel herumschlabbern.

Darüber hinaus habe ich ein kleines Geständnis – eine Peinlichkeit aus der Schule. Ich habe aus Nervosität immer auf meine Uhr geschaut. Irgendwann haben alle es bemerkt und angefangen, sich darüber lustig zu machen.

Wenn wir alle ständig „auf die Uhr“ schauen, wird die Gesellschaft das wahrnehmen und es definitiv als schlechten Stil brandmarken. Der geistesabwesende Blick auf die Uhr würde zum ultimativen Faux-Pas.

Sport

Meinen Withings Pulse Schrittzähler stecke ich mir mit seinem Stoff-Armband umwickelt immer in die Socke. Da stört er nicht. Wie viele Schritte ich mache, weiß ich auch so – das Gerät im Fitneßstudio zeigt mir an jedem Gerät an, wie viele Umdrehungen/Meter/Kilometer ich mache.

Wenn ich mir anschaue, was der Pulse so leistet mittlerweile (Synchronisation im Hintergrund, Laufzeit von mindestens einer Woche ohne ein einziges Mal aufzuladen), kombiniert mit der ziemlich informativen Webseite die daran gekoppelt ist, kommt Apple reichlich spät daher. Denn wenn ich eins weiß dann dass Apple nicht dazu in der Lage ist, ordentliche Software zu seinen Produkten zusammen zu bauen.

Auch frage ich mich, wo beim Training der Vorteil eines Armbands ist, wenn ich das Telefon ja doch mit mir rumtragen muss – wo soll das denn dann bitte hin? In die Hose, so dass es bei jedem Jogging-Schritt wild durch die Gegend hüpft? Musik hören will ich doch sowieso. Also habe ich ein Armband wo das Telefon rein kommt um mir dann mit Kabel die Kopfhörer ins Ohr zu stecken. Als Lösung deshalb die Bluetooth-Kopfhörer? Und dann jeden Tag DREI Geräte aufladen?

Für mich als Sportler derzeit für das Apple-„Wearable“ die Pulsmessung der Knackpunkt – denn dann spare ich mir den Brustgurt. Den den Puls kann der Pulse (sic!) nicht einfach so nebenbei messen – und der Puls ist das absolut Wichtigste beim Sport, bestimmt er doch die Fettverbrennung, zeigt an, in welcher Trainsingszone man sich befindet, ob man gefährlich zu hoch gekommen ist ohne es zu merken. Wenn es Apple gelingt, am Arm den Puls zu messen, dauerhaft und ständig, dann hätten sie ein Produkt, das interessant wäre. Doch daran kann ich nicht glauben, denn dafür müsste das Armband fest um das Handgelenk liegen. Und wie gesagt – darunter schwitzt man, es ist eklig, und es würde je mehr man läuft immer enger werden. Ein elastisches Band wäre ein Muss – und das kann ich mir bei Apple nicht vorstellen. Nicht bei einem Gerät, für das Leute wie Joshua Topolsky einen Verkaufspreis von 399 US-Dollar für realistisch halten (Vergecast 109)

Push

Klar, für Leute die unbedingt ihre Push-Notifications sehen wollen ohne das Handy rauszuziehen ist es eine Lösung – nur stellt sich da ernsthaft die Frage – wofür. Ist eine Nachricht interessant, muss ich das Handy eh wieder hervorkramen. Und wenn ich sehe, dass in der Studie von Todd Hamilton eine Telefonfunktion angezeigt wird, muss ich schmunzeln. Ich arbeite nicht bei der Foundation für Recht und Verfassung.

Alleine deshalb könnte ich mir vorstellen, dass ein solches Armband nichts für die Gesellschaft und Google Glass die bessere Alternative ist. Nicht dass ich Google Glass für gut halte im jetzigen Zustand – wegen der Kamera.Aber der Ansatz einer Brille scheint für mich einfach deshalb logischer, weil die Hälfte der Bevölkerung Brille trägt. Würde man die Kamera aus Glass heraus nehmen, wäre das die bessere Lösung. Und Brille trage ich sowieso beim Sport. Eine Kamera liegt zudem eng am Körper an – die Pulsmessung des Pulse über einen Lichtimpuls könnte so dauerhaft und ständig hinter dem Ohr durchgeführt werden.

Einen Blick auf das kleine Display in einer Brille wird gar nicht erst bemerkt. Und ob jemand geistig abwesend ist wenn wir uns mit ihm unterhalten, weil er gerade träumt, oder weil er gerade auf sein Glass-Display schaut – wo liegt da der Unterschied? Einen Blick auf ein Armband bemerkt man hingegen ständig und immer.

Von daher tut es mir leid aber die Brille ist der bessere Ansatz. Ein Armband von Apple würde ich mir garantiert nicht anlegen, eine Brille dagegen schon.

Einfach mal darüber nachdenken. Warum ist Glass „creepy“?

Genau. Weil es von Google kommt.

Verlust

Als kleines Update hinterher, weil es so schön dazu passt, Erfahrungen von _DavidSmith bezüglich seiner Pedometer++ App für iOS.

    1. I’ve had a reasonably large number of people convert over from a dedicated tracking device (FitBit, Nike Fuel band, etc). Every time I hear from a customer that they are leaving their old approach it is for one of two reasons:
      • They struggled to remember to have their tracking widget on them all day so it wasn’t being useful, but always have their iPhone on them.
      • They kept breaking their old widgets or losing them. Easy to do with a tiny device designed to be inconspicuous, less so for a $600 device that you can’t live without.

Sein Tracking Device morgens zu vergessen bzw. es zu verlieren ist kein unwesentlicher Aspekt. Wenn man erst einmal angefangen hat, Schritte zu zählen, gibt es nichts Ätzenderes als festzustellen, dass man Schritte „vergessen“ bzw. nicht gemacht hat. Ich habe es in meiner Position im Moment recht einfach, da ich über genügend frei planbare Zeit verfüge und dann einfach die nicht gemachten Schritte abends im Fitness-Studio nachhole in dem Wissen, dass da ja nochmal 3000 bis 5000 Schritte mehr wären – und es ist ja nicht schlimm wenn man 10.000 Schritte plus 3000 hat oder einfach nur 10.000. Denn was zählt ist, dass man den Eintrag bekommt „Ziel heute erreicht“. Es ist DAS Ziel überhaupt – die Strähne darf nicht reißen. In keinem Fall. Nichts ist demotivierender als „rückfällig“ geworden zu sein“

Wie wahrscheinlich ist es also, dass man morgens vergisst, seine Brille aufzusetzen im Vergleich dazu, eventuell seinen Tracker nicht einzupacken oder sich die Uhr nicht anzulegen. Ich kann nur eins sagen – als ich in der Schule war, habe ich auch mal meine Uhr vergessen, und ohne Uhr im Klassenzimmer vergeht die Zeit wie Melasse. Daran erinnert man sich. Und auch sein Telefon vergisst man ab und an genauso wie sein Portemonnaie.

Aber ohne klare Sicht aus dem Haus zu gehen ist absolut unmöglich.

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