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Bidlquelle: Wikipedia
Gute Neuigkeiten von der joyn-Front! Laut eines Berichts (look ma, no Dativ!) von Onlinekosten.de Süddeutsche Zeitung der französischen Nachrichtenagentur AFP, ist Vodafone weiterhin nicht dazu in der Lage, Geräte mit joyn-Software auszuliefern. Die derzeitigen Pläne sehen vor, joyn als APP (!) auf Android-Geräte zu bringen, und dies für ältere Geräte über den Google Play-Store zu ermöglichen. Diese erfreuliche Neuigkeit entlockt mir ein herzhaftes Lachen, da zudem andere Mobilfunkanbieter wie die Telekom (Spätherbst) und O2 (2013) joyn weiterhin so überhaupt nicht auf die Reihe bekommen. Ach und einen hatten wir ja noch vergessen. E-Plus. Die meinen, sie würden erst einmal abwarten, ob joyn bei den Kunden eine Chance hat gegenüber WhatsApp. Sehr schön E-Plus, das gibt Sympathiepunkte.
Leider gibt es diese guten Neuigkeiten nicht ohne eine negative Meldung – deshalb auch das Vodafone-Logo. Peak-SMS ist weiterhin nicht erreicht. Vodafone vermeldet in den Quartalszahlen, dass der Umsatz mit SMS weiterhin steigt (um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Durch die SMS-Flatrates ist dabei davon auszugehen, dass sich die pure Anzahl an Nachrichten weiterhin erhöht hat, bei sinkenden Kosten pro SMS.
Von daher: auch wenn die joyn-Umsetzung weiterhin als dilettantisch anzusehen ist, so benutzen sehr sehr viele Menschen weiterhin die SMS als Kommunikationsmittel. Diese Leute sind das Potential das sich mit WhatsApp und damit leider auch joyn abschöpfen lässt. Die Macher von WhatsApp haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Smartphone-Besitzer haben bereits alle Transferleistungen über Internet-Flatrates bezahlt, während joyn zusätzlich Geld kostet. Es bleibt zu hoffen dass die Macher der alternativen Nachrichten-Lösungen nicht auf die Idee kommen, irgendwann Geld zu verlangen für den Transport von Nachrichten.
Die Ironie dass dabei die Käufer der iOS-App (0,79 Euro im iTunes Store) die Benutzer der Android-App (gratis im Google Play-Store) alimentieren, sprich die Benutzung (Serverkosten, Transferentgelte) durch den Kauf übernehmen, lassen wir dabei mal außen vor. Oder nein halt, lasst es uns mal genau darstellen:
Weil iPhone-Käufer bereit sind, Geld auszugeben, ist WhatsApp unter Android umsonst, und wenn wir Pech haben etablieren sich Mist-Standards wie joyn, die mehr Geld kosten pro Minute Video-Telefonie als die ganze WhatsApp-App auf iOS, nur weil Android-Kunden nicht dazu in der Lage sind, weiter als bis zur eigenen Nasenspitze zu sehen.
Sprich: es ist mir unbegreiflich, warum im Google Play-Store Dinge wie die „Unmöglichkeit“, 79 Cent für die App zu verlangen, weiterhin existieren. Im Prinzip könnte man auf jedes Android-Handy einen MediaMarkt-Aufkleber pappen, nach dem Motto „Ich bin doch nicht blöd“
werden die imessage meldungen eigentlich auch noch zur sms hinzugezählt? ich persönlich schreibe fast ausschließlich nur noch mit leuten die ios benutzen. und das auch nicht wenig. nachrichten zu schreiben ist immer noch einer der besten wege zu kommunizieren und ne sms poppt sofort auf dem anderen gerät auf. das hat doch viele vorteile…
iMessages sind komplett datenbasiert, sprich sie werden von Deinem Datenpaket abgezogen – genau wie WhatsApp. Ähnliches gilt für Facetime.
Das ist ja gerade das Perverse an Joyn. Obwohl alles von Sprache über Fotos, Kurznachrichten und Videotelefonie, Uploads zu YouTube oder Bilder zu Instagram oder alles in einer E-Mail komplett datenbasiert sind, sind die Mobilfunkanbieter der Meinung, sie könnten Dir für eine Joyn-Videotelefonieminute 59 Cent abknöpfen und Deinem Gesprächspartner ebenso – selbst mit dem schlechtesten Datentarif bei Simyo z.B. (24 Cent pro Megabyte) wäre das teurer (bei 2 bis 3 MB pro Minute Videotelefonie). Videotelefonie per Joyn kostet 200 Euro pro Gigabyte (Vergleiche: Simyo und alle anderen E-Plus-Netzanbieter verlangen 9,95 Euro für 1GB Daten, sprich 20 Mal weniger).
Joyn ist absoluter Irrsinn und soll feurige, quälende, langsame Tausend Tode sterben 🙂